Das Teleradiologische Netzwerk MV wurde durch eine Initiative des Instituts für Angewandte Informatik der Hochschule Stralsund in Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Soziales und Gesundheit des Landes M-V ins Leben gerufen. Zunächst mit 10 Partner-Krankenhäusern ging der Verbund im Jahre 2008 an den Start. Mittlerweile sind am Netzwerk weit über 20 medizinische Einrichtungen beteiligt und garantieren durch ihre finanziellen Beiträge den Betrieb der technischen Infrastruktur. Das Ziel ist die Bereitstellung einer für alle Gesundheitseinrichtungen offenen und landesweiten telemedizinischen Plattform unter Berücksichtigung aller Bedingungen des Datenschutzes, der Datensicherheit sowie der Hochverfügbarkeit (gemäß DIN-6868-159). Der Betrieb der zentralen Server-Systeme erfolgt durch die Steinbeis AG & Co. KG, Transferzentrum BVMI Stralsund, in Kooperation mit dem Rechenzentrumsdienstleister WIIT AG.
Telerad-MV ist ein offenes Netzwerk, das allen medizinischen Einrichtungen auch über die Landesgrenzen hinaus zur Verfügung steht. Alle Partner sind gleichberechtigt und können auf Basis der Sternstruktur des Netzes mit allen anderen Beteiligten kommunizieren. Hierfür muss keine zusätzliche Hard- oder Software installiert werden. Benötigt wird lediglich ein DICOM-fähiges System (i.d.R. ein PACS), das DICOM-Bildserien senden und empfangen kann. Eine möglichst breitbandige Internetanbindung via VPN-Router ermöglicht die schnelle Übertragung von Bildserien zu beliebigen Netzwerkpartnern. Ein zentraler Kommunikationsserver erlaubt eine weitgehende Workflowintegration per HL7, so dass auch im Rahmen einer einrichtungsübergreifenden Zusammenarbeit gewohnte radiologische Workflows realisiert werden können.
Asklepios Klinik Parchim
Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum Neubrandenburg
DRK-Krankenhaus Grevesmühlen
DRK Krankenhaus Neustrelitz
DRK-Krankenhaus Teterow
ENRADIA - Zentrum für Radiologie, Nuklearmedizin, Endokrinologie
Helios-HANSE-Klnikum Stralsund
Helios Kliniken Schwerin
Klinik Amsee - Johannesstift Diakonie
Klinikum Karlsburg
KMG Klinikum Güstrow
Krankenhaus Prignitz
LUP-Klinikum Am Crivitzer See
LUP-Klinikum Helene von Bülow Hagenow
LUP-Klinikum Helene von Bülow Ludwigslust
MEDIKLIN Krankenhaus Plau am See
MEDIKLIN Müritz Klinikum Waren
Radiologische Gemeinschaftspraxis Petrik, Fischer
Sana HANSE-Klinikum Wismar
Universitätsmedizin Lübeck
Universitätsmedizin Rostock
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NEXUS / CHILI GmbH, Dossenheim, Heidelberg
WIIT AG, Rechenzentren Stralsund
NextGen Healthcare Inc., Atlanta
Der Austausch von Bildern erfolgt über das DICOM-Protokoll via zentralem DICOM-Router im Rahmen einer Hochverfügbarkeitslösung, entsprechend den Bedingungen der Teleradiologie nach Strahlenschutzgesetz.
Auf Basis der realisierten Infrastruktur können u.a. folgende Szenarien realisiert werden:
- Teleradiologie gemäß Strahlenschutzgesetz
- Hintergrunddienst
- Urlaubs- / Krankheitsvertretung
- Second Opinion
Für die Befundung der Bilder durch den Teleradiologen ist keine Fremdsoftware nötig. Sie findet in der gewohnten RIS/PACS Umgebung statt, auch bei einrichtungsübergreifender Zusammenarbeit. Für die notwendige Kommunikation wird ein zentraler Kommunikationsserver eingesetzt. Dieser ermöglicht den Austausch von HL7-Nachrichten. Somit kann die Anforderung von Befunden (HL7-ORM) sowie die Befundrückübermittlung (HL7-ORU/MDM) via Telerad-MV realisiert werden.
Durch die laufende Überwachung der Kommunikationskanäle sowie die Protokollierung aller Übertragungen kann im Rahmen der Teleradiologie nach Strahlenschutzgesetz die arbeitstägliche und monatlich Konstanzprüfung gemäß DIN-6868-159 unterstützt werden. Auch bei der erforderlichen Abnahmeprüfung erhalten die Partner-Einrichtungen Unterstützung. Für sich ergebende Fragen von IT-Sicherheit und Datenschutz stehen Telerad-MV und Steinebeis Medical als Ansprechpartner zur Verfügung. Dies gilt auch für weitergehende telemedizinische Integrationskonzepte.